Seit einem Vierteljahrhundert ist das R.U.S.Z und sein Gründer, Reparaturlobbyist Sepp Eisenriegler, treibende Kraft in der Etablierung der Kreislaufwirtschaft in Österreich und in Europa! Über unsere Beiträge und unsere Forderungen lest ihr hier.
Was hat das R.U.S.Z zur Kreislaufwirtschaft, insbesondere zur klimarelevanten Ressourcenschonung, beigetragen?
- 25 Jahre Aufbau unseres Reparatur-Knowhows
- 25 Jahre Lobbying in Brüssel für Ressourceneffizienz
- Sepp Eisenrieglers Mitarbeit an der Umsetzung des Konzepts der Kreislaufwirtschaft
- Als Experte der EU-Kommission (12.000 Reparaturdaten an das Joint Research Centre der Europäischen Kommission)
- Als Sachverständiger im European Economic and Social Committee
- Leitende Funktion in der EU-Standardisierung (EN 45554:2020)
- Entwicklung von Testmethoden gegen vorzeitige Obsoleszenz (PROMPT-Projekt)
- Forschung&Entwicklung für langlebige, reparaturfreundlich konstruierte E-Geräte
- Aufbau einer seriösen Reparatur-Infrastruktur durch Social Franchising für privatwirtschaftliche Unternehmen, sozialintegrative Betriebe und Gemeinden/Regionen
- Weitergabe unseres Reparatur- und ReUse-Knowhows
- Weitergabe unseres umfassenden Knowhows mit dem Reparaturbonus
- Weitergabe unseres Reparatur-Administrations-Knowhows
- Projekte zur beruflichen Aus- und Weiterbildung von Reparatur-Fachkräften
- Die Auswirkungen unserer Reparaturdienstleistungen auf Ressourcenschonung und Artenvielfalt sind einzigartig weil nicht bloß "CO2-neutral" sondern eindeutig CO2-positiv
- Mittlerweile ist klar, dass die Ziele der Kreislaufwirtschaft nur über langlebige, reparatur-freundlich konstruierte Produkte und deren längere Nutzung durch Wartung und Reparatur erreicht werden können. Deshalb brauchen wir wenige, langlebige, leicht reparierbare E-Geräte, die durch jahrzehntelange Nutzung ihren ökologischen Rucksack auf viele Jahre verteilen!
- Zahlreiche Preise und Auszeichnungen
R.U.S.Z-Forderungen
„Unser Konsumverhalten ist in weiten Bereichen ein Produkt von Marketingstrategen, das Werbepsychologen als unseren eigenen Wunsch in unseren Köpfen etabliert haben. Wir glauben vielleicht, dass wir konsumieren, was wir konsumieren, weil wir es wollen. Das stimmt vielleicht sogar – bloß, warum wir es wollen, wissen wir nicht.“
(Eisenriegler Sepp: Konsumtrottel. Wie uns die Elektro-Multis abzocken und wie wir uns wehren. Edition a, Wien 2016. ISBN 978-3-99001-183-6. S 59)
Was wir ab sofort brauchen: wenige, langlebige, leicht und kostengünstig reparierbare Produkte sowie Hersteller, die Produktdienstleistungen nach dem Nutzen statt Kaufen-Prinzip anbieten. Nachhaltiger Konsum in puncto sauberer Wäsche bedeutet hier beispielsweise: anstatt eine (kurzfristig billige und langfristig teure) Wegwerf-Waschmaschine in Besitz zu nehmen, leistbaren Zugang zu einer servicierten Qualitätswaschmaschine im Rahmen eines Miet- bzw. Sharing-Modells zu erhalten.
Unser wachstumsgetriebenes Wirtschaftssystem ist obsolet geworden und bedroht die Lebensgrundlagen der Spezies Mensch. Seit Jahrzehnten werden Rohstoffe im globalen Süden und Menschen in den Schwellenländern ausgebeutet, um es den Konsumtrotteln im globalen Norden zu ermöglichen, Schrottprodukte vermeintlich billig zu kaufen, entsprechend wenig wertzuschätzen und schnell wegzuschmeißen. Und die merken es nicht einmal, dass sie beispielsweise für das Waschen mit Wegwerf-Waschmaschinen doppelt so viel bezahlen wie für das Waschen mit Qualitäts-Geräten.
Die strategische Vision von Nachhaltigkeit statt Wachstum kann nur funktionieren durch:
- Umsetzung einer EU-weiten, sozial ausgewogenen, echten ökologischen Steuerreform: (kritische) Rohstoffe und CO2-Emissionen müssen besteuert werden, Arbeitskosten müssen gesenkt werden
- Durchsetzung einer EU-weiten Regulierung von Werbung, die die Emotionalisierung der Werbung verbietet und wirksame Maßnahmen gegen Greenwashing schafft: Werbung ist angemessen, wenn sie die bestehende Informationsasymmetrie zwischen Herstellern und Endnutzer*innen ausgleicht. Werbung wirkt zerstörerisch, wenn sie über emotionale Botschaften zu irrationalem Überkonsum verleitet
- Sicherstellung, dass wir Kreislaufwirtschaft nicht mit Recycling „übersetzen“: Oberste Priorität haben Maßnahmen zur Vermeidung und Wiederverwendung. Erst wenn nichts mehr geht, ist stoffliches Recycling zur energieintensiven Aufbereitung von Sekundärrohstoffen und deren Einsatz bei der Neuproduktion sinnvoll
Bis dahin brauchen wir:
- Einführung eines EU-weiten Reparaturbonus gegen das bestehende Marktversagen
- Standardisierung von Bauteilen zur besseren Verfügbarkeit von Ersatzteilen und deren Kostenreduktion
- Gewährleistung, dass die im künftigen, digitalen Produktpass enthaltenen Informationen auch dem Reparatur- und Wiederverwendungssektor gratis zur Verfügung stehen
- Schaffung finanzieller Anreize für die Entwicklung von Wiederverwendungs- und Reparaturtätigkeiten kleinerer Unternehmen und Netzwerken in der Kreislaufwirtschaft (Reparaturbonus, Mehrwertsteuersenkung, Senkung der Dienstgeberbeiträge)
- Verbot von Subventionen (Verschrottungsprämien) für den vorzeitigen Austausch von funktionierenden Geräten, z. B. aus Gründen der Energieeffizienz, die maßlos überschätzt wird. Was wirklich zählt, ist Ressourceneffizienz
Resümee
Wir müssen aus dem Hamsterrad der materiellen Bedürfnisbefriedigung aussteigen und uns einem guten Leben für alle zuwenden!