Reparatur- und Service-Zentrum

Der bundesweite Reparaturbonus startet am 26. April 2022 auf www.reparaturbonus.at !

Gefördert werden 50 Prozent der Reparaturkosten von bis zu maximal 200 Euro pro repariertem Gerät.

Reparatur ist die Königsdisziplin der Kreislaufwirtschaft!

Die Hälfte des global emittierten Kohlenstoffs und 90% des Verlusts der Artenvielfalt wird verursacht durch die Extraktion natürlicher Rohstoffe und deren Weiterverarbeitung (UN Environment 2020: Global Ressources Outlook 2019).

Kein Wunder also, dass mehr als 50% aller Umweltbelastungen im Leben von Haushaltsgroßgeräten bei deren Produktion und Distribution entstehen (Steiner, et al., 2005: Timely Replacement of White Goods). Diesen überraschend großen ökologischen Rucksack kann man nur durch möglichst lange Nutzungsdauer vertreten, indem man ihn auf möglichst viele Jahre verteilt. Wesenselement der Verlängerung der Nutzungsdauer von E-Geräten ist deren Reparatur.

Wer seine/ihre Waschmaschine tauscht, weil neuere Modelle angeblich sparsamer waschen, ist entweder ein Konsumtrottel oder ein Opfer der Energieeffizienzlüge. Laut der Europäischen Verbraucherschutzorganisation BEUC kann man mit der energieeffizientesten Waschmaschine maximal € 1,80 pro Jahr einsparen:

Quelle: BEUC, ANEC (Hrsg.), 2016: HOW CONSUMERS BENEFIT FROM ECODESIGN
Quelle: BEUC, ANEC (Hrsg.), 2016: HOW CONSUMERS BENEFIT FROM ECODESIGN

Würden die EU-Haushalte beispielsweise nur ihre Waschmaschinen, Staubsauger, Laptops und Smartphones ein Jahr länger nutzen, würden 4 Mio. Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht 2 Mio. Autos, die auf einmal von Europas Straßen weggezaubert werden würden:

Quelle: EEB, Cool Products don´t cost the Earth
Quelle: EEB, Cool Products don´t cost the Earth

Krücke gegen Marktversagen und Know-how-Verlust

Der Reparaturbonus ist ein längst fälliger Ausgleich für Marktversagen! Die Reparatur von Gebrauchsgütern (Haushaltsgeräte und Unterhaltungsgeräte – und Möbel) machte 2016 mit 300 Mio. 4,5 % des Gebrauchsgüter-Reparaturmarktvolumens Österreichs (6,7 Mrd.) aus, obwohl 12.9 Mrd. für Neugeräte ausgegeben wurden (WIFO). Die Reparaturförderung des Bundes kehrt damit den Trend zum Aussterben des E-Geräte-Reparaturgewerbes um und verhindert weiteren Reparatur-Knowhow-Verlust. Reparatur- und Service-Technik wird damit zum Zukunftsberuf. Mit unserem Weiterbildungsprogramm ReSeTech haben wir dahingehend bereits vorgebaut.

Aber Achtung: Reparaturförderung ist nur eine Krücke, um fairen Bedingungen für Reparaturdienstleistungen entgegenhumpeln zu können: Wir brauchen eine sozial ausgewogene, ökologische Steuerreform, die kritische Rohstoffe verteuert und Arbeit entlastet! Interessant ist, dass es die Ordnungspolitik braucht, um Marktversagen auszugleichen. Mit der „Selbstreinigungskraft“ des kapitalistischen Marktsystems dürfte es also nicht weit her sein!

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